einer Broschüre beachten?
Was muss ich beim Erstellen
einer Broschüre beachten?
Eine Broschüre ist nicht mehr zeitgemäß? Stimmt nicht. Ja, die meisten Inhalte werden mittlerweile auch im Pharma-Marketing digital transportiert, aber eine gedruckte Information zum Anfassen bleibt trotzdem aktuell. Zum Beispiel im Wartezimmer ist sie Blickfang und Zeitvertreib – für Marketing-Zwecke goldwert! Zwar scheint ihre Erstellung im Dschungel der digitalen Medien mit den oft komplexen Konstrukten aus Keywords, Meta-Descriptions, Title-Tags, Backlinks, URLs usw. eher banal daherzukommen, dabei ist sie eine besondere Kunst. Digitale Kommunikation lässt sich täglich ändern. Bei einer gedruckten Broschüre muss wesentlich sorgfältiger gearbeitet werden. Im Folgenden finden Sie ein paar Tipps, die Ihnen beim Erstellen einer Broschüre hilfreich sein können.

Das gedruckte Wort ist beständig
Im Gegensatz zum digitalen Text kann eine Broschüre, wenn sie einmal gedruckt und in Umlauf ist, nicht schnell noch einmal adaptiert oder durch einen Folge-Post relativiert werden. Was steht, das steht. Umso wichtiger ist es – gerade im medizinischen Bereich – auf besondere Sorgfalt zu achten. Nicht nur das Heilmittelwerbegesetz (HWG) fordert Sie kommunikativ heraus, sondern auch aus ethischen Gründen unterliegt eine Pharma-Broschüre besonderen Ansprüchen.

Schnell fangen und innen liefern
Um sich gegen die Fülle der digitalen Medien behaupten zu können und als Informationsquelle genutzt zu werden, muss eine Broschüre auf den ersten Blick Interesse wecken. Aber das reicht noch nicht. Wenn sie innen nicht die entscheidenden Informationen bereithält und mit Tipps oder (Check-)Listen einen praktischen Nutzen bietet, bleibt sie ganz schnell in der Ecke liegen.
Stellen Sie sich bei der Durchsicht also immer wieder die Frage, ob Sie diese Broschüre lesen würden, wenn sie z. B. in einem Wartezimmer ausläge oder Sie als HCP überzeugen müsste.

Erst Konzept, dann Text
Um unangenehme und unter Umständen kostspielige Überraschungen zu vermeiden, sollte man sich von der zuständigen Agentur im Vorfeld eines Broschüren-Projekts immer ein Inhaltskonzept erstellen lassen. Hierüber lassen sich der Titel der Broschüre, die einzelnen Unterkapitel und ein grober Überblick über die Inhalte bereits abstimmen, bevor teure Textstunden angefallen sind.
Auch Medical und Marketingleitung sollten frühzeitig mit im Boot sein, um spätere Freigabe-Prozesse so reibungslos wie möglich zu halten.

Seitenzahl muss durch 4 teilbar sein
Beim ersten Vorschlag der Agentur kann man sich normalerweise darauf verlassen, dass auf diese Regel geachtet wird. Aber im Laufe der Erstellung passiert es leicht, dass man doch noch den einen oder anderen Aspekt integrieren möchte.
Einfach eine Seite ergänzen? Das geht nicht. Es müssen direkt vier Seiten sein, da sonst in der Produktion keine reguläre Bindung mehr möglich ist. Eventuell kann man das Problem über eine Klappseite lösen, aber auch dann entstehen zumindest zwei neue Seiten – und ein deutlich höherer Produktionsaufwand.
Vielleicht bereits kalkulierte Produktionskosten müssen neu angefragt und budgetiert werden.

Bildrechte als versteckter Kostenfaktor
Gerade Materialien mit längeren Texten leben von Auflockerungen durch Bilder. Aber auch Fachbroschüren profitieren von visuellen Ankern und Erläuterungen. Allein eine Aufzählung, die durch passende Icons unterstützt wird, ist eingängiger und verständlicher. Deshalb dürfen sie auch nicht fehlen.
Es muss nur im Vorfeld klar sein, dass diese anschaulichen Darstellungen meist nicht Teil eines Agentur-Angebots sind. Nicht einmal Icons. Sie müssen über Bildagenturen gekauft werden und gelten als Fremdleistungen. Je nach genutzter Größe und Lizenztyp kommen da unter Umständen sogar 300€ und mehr pro Bild zusammen.
Deshalb sollte man auf keinen Fall auf Bildmaterial verzichten, aber man könnte z. B. mehrheitlich auf lizenzfreie Bilder zurückgreifen. Wichtig ist, dass man sich dieser Kosten bei der Kalkulation bewusst ist.

Vorsicht bei Ergänzungen und Streichungen
Natürlich ist es verlockend und bei einer großen Zahl an einem Review beteiligter Personen ganz normal, dass ein Textvorschlag in weiteren Schritten immer wieder modifiziert und ergänzt wird. Solange noch kein Layout erstellt wurde, bleibt das auch meist ohne größere Folgen, aber in einem fortgeschritteneren Stadium eines Projekts muss hier immer ganz genau hingeschaut werden.
Durch eine Streichung können z. B. Referenzierungen verlorengehen, die aber noch weiterhin als Quelle genannt werden. Oder eine Kapitellänge verändert sich so, dass auch die Seitenzahl des Inhaltsverzeichnisses nicht mehr stimmt. Vielleicht ergibt sich aber auch nur ein anderer Zeilenumbruch, bei dem fälschlicherweise ein Trennstrich in einem Wort stehenbleibt.
Die Fehlerquellen, die sich durch Änderungen im Layout ergeben, sind vielfältig und sollten auf jeden Fall in ihrer Konsequenz durchdacht und kontrolliert werden.

Kontaktdaten und Links nicht vergessen
Natürlich möchte man mit einer Broschüre nicht nur informieren, sondern auch Conversion generieren. Das geht aber nur, wenn hierzu die entsprechenden Möglichkeiten – also alle Kontaktdaten – vorhanden sind.
Ein QR-Code zur Website, Links zu weiterführenden Informationen, Kontakt-Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Firmenadresse sollten also immer ihren Platz finden. Und das möglichst auf dem Umschlag, damit diese Daten möglichst häufig ins Auge fallen.
Um Ärger bei den Nutzern zu vermeiden, sollten diese Kontaktmöglichkeiten unbedingt auf ihre Richtigkeit hin überprüft werden. Also: QR-Code scannen, Telefonnummer anrufen und eine E-Mail an die angegebene Adresse schreiben, um ganz sicher zu gehen, dass ein Kontakt nicht ins Leere läuft.

Beim letzten Check Augenmerk auf jedes Detail
Die angesprochenen Kontaktdaten sind ein wichtiges Detail, das im letzten Schritt auf jeden Fall noch einmal überprüft werden sollte. Außerdem sind Zahlenangaben, Referenzen, Seitenzahlen und das Inhaltsverzeichnis Punkte, bei denen Fehler schnell einmal untergehen. Auch Beschriftungen von Bildern, Grafiken und Tabellen werden leicht übergangen.
Das Lesen einer Broschüre von hinten nach vorne kann zum Beispiel dabei helfen, versteckte Rechtschreibfehler doch noch zu entdecken. Eine separate Durchsicht nur der Überschriften hilft, gerade hierauf noch einmal zu achten, weil sie sonst im Eifer für den Fließtext leicht überlesen werden.
Wenn Sie mit einer Fachagentur zusammenarbeiten, die sich zudem noch auf Gesundheitskommunikation spezialisiert hat (z. B. meusel healthcare), werden diese Punkte ebenso von Agenturseite berücksichtigt, wie HWG-konforme Texte. Das erleichtert Ihre Freigabe-Prozesse und ermöglicht Ihnen mehr Ruhe und Zeit für anderen Dinge.